Künstler und Macht. Zwischen Opportunismus und Obsession – das Böse und das Bild.

Künstler und Macht. Zwischen Opportunismus und Obsession – das Böse und das Bild. Lutz Dammbeck Jean Oberlé Jean Cocteau Arno Breker Ellinor Michel Wolfgang Müller (Tödliche Doris) A.R. Penck Charles Wilp (via Josef Pollok) Kunst und Macht sind voneinander abhängig – immer schon. Dass sich „die ganz oben“ alle kennen, ist keine Erkenntnis. Wie allerdings schwarz und weiß sich zu einer unheimlichen Grauzone vermischen können, kann man von Lutz Dammbeck lernen, der sich in seinem Film „Die Zeit der Götter“, 1992, mit Biografien von Künstlern und Politikern zwischen Paris und Berlin kurz vor, im zweiten Weltkrieg und in den beiden Nachkriegsdeutschlands beschäftigt, deren Beziehungsgeflechte untereinander bis in zeitgenössische Gesellschaften und politische Netzwerke hinein beschreibt. Er handelt vordergründig von Arno Breker, der sich als junger Mann in Paris gut vernetzt hatte. Aristide Maillol gehörte zu seinen Mentoren. Mit Jean Cocteau war Breker sehr gut befreundet, wohnte sogar im selben Haus. Breker hielt seine Hand über Picasso und andere. Der schwule Schauspieler Jean Marais sagte: Arno Breker hat mein Leben gerettet. Demgegenüber der hier unbekannte Künstler Jean Oberlé, nach dem in Paris eine Straße benannt ist. Auch er ein Protegé von Maillol, geht während der Besatzung in die Resistance, wird Journalist für Radio Londres und ruft zum Widerstand gegen Vichy und die Nazis auf. Nach dem Krieg ist er Beobachter bei den Nürnberger Prozessen und fertigt dort verstörende Zeichnungen von Göring, Kaltenbrunner, Keitel und Ribbentrop an, die in der Ausstellung zu sehen sind. Ein erschütterndes Dokument der Präsenz des Bösen. THE gallery versammelt darüberhinaus Werke und Dokumente der künstlerischen Obsessionen und Begegnungen mit Macht. Von Ellinor Michel, der Geliebten von Andreas Baader, in deren Küche die RAF Bomben baute, zur herrlich respektlosen Geste A.R. Pencks, der in Brekers Berliner Atelier mit seinem Freund Helge Leiberg eine Jazz-CD produzierte.

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Künstler und Macht. Zwischen Opportunismus und Obsession – das Böse und das Bild. Lutz Dammbeck Jean Oberlé Jean Cocteau Arno Breker Ellinor Michel Wolfgang Müller (Tödliche Doris) A.R. Penck Charles Wilp (via Josef Pollok) Kunst und Macht sind voneinander abhängig – immer schon. Dass sich „die ganz oben“ alle kennen, ist keine Erkenntnis. Wie allerdings schwarz und weiß sich zu einer unheimlichen Grauzone vermischen können, kann man von Lutz Dammbeck lernen, der sich in seinem Film „Die Zeit der Götter“, 1992, mit Biografien von Künstlern und Politikern zwischen Paris und Berlin kurz vor, im zweiten Weltkrieg und in den beiden Nachkriegsdeutschlands beschäftigt, deren Beziehungsgeflechte untereinander bis in zeitgenössische Gesellschaften und politische Netzwerke hinein beschreibt. Er handelt vordergründig von Arno Breker, der sich als junger Mann in Paris gut vernetzt hatte. Aristide Maillol gehörte zu seinen Mentoren. Mit Jean Cocteau war Breker sehr gut befreundet, wohnte sogar im selben Haus. Breker hielt seine Hand über Picasso und andere. Der schwule Schauspieler Jean Marais sagte: Arno Breker hat mein Leben gerettet. Demgegenüber der hier unbekannte Künstler Jean Oberlé, nach dem in Paris eine Straße benannt ist. Auch er ein Protegé von Maillol, geht während der Besatzung in die Resistance, wird Journalist für Radio Londres und ruft zum Widerstand gegen Vichy und die Nazis auf. Nach dem Krieg ist er Beobachter bei den Nürnberger Prozessen und fertigt dort verstörende Zeichnungen von Göring, Kaltenbrunner, Keitel und Ribbentrop an, die in der Ausstellung zu sehen sind. Ein erschütterndes Dokument der Präsenz des Bösen. THE gallery versammelt darüberhinaus Werke und Dokumente der künstlerischen Obsessionen und Begegnungen mit Macht. Von Ellinor Michel, der Geliebten von Andreas Baader, in deren Küche die RAF Bomben baute, zur herrlich respektlosen Geste A.R. Pencks, der in Brekers Berliner Atelier mit seinem Freund Helge Leiberg eine Jazz-CD produzierte.

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